Arthrose des Schultergelenks
Oberarmkopfnekrose
Oberarmkopfnekrose
Durch Medikamente (z.B. große Mengen Cortison), übermäßigen Alkoholgenuss, Stoffwechselstörungen oder als Unfallfolge, kann es zu einer Minderdurchblutung des Oberarmkopfes kommen. Dies hat ein Absterben des lebenden Knochengewebes zu Folge. Das führt nach einigen Monaten zum Einbruch und einer Deformierung des Oberarmkopfes mit schmerzhafter Bewegungseinschränkung.
Wenn deutlich weniger als die Hälfte des Humeruskopfes eingebrochen und die Pfanne gut erhalten ist, kann oft noch eine zementfrei verankerte Schale aus Metall den zerstörten Knorpel ersetzen („Oberflächenersatz“, „Kappenprothese“). Dieser Prothesentyp kommt - auch bei anderen Ursachen und Grunderkrankungen - insbesondere bei sehr jungen Patienten mit guter Knochenqualität zum Einsatz, wenn ein Ersatz der Pfanne wegen der zweifelhaften Langzeitprognose möglichst unterbleiben sollte.
Rheumatische Arthritis
Rheumatische Arthritis
Rheumatoide Arthritis
Das Schultergelenk wird zu mehr als 80% im Verlauf der rheumatoiden Arthritis befallen. Die operative Therapie orientiert sich am Verlauf der Erkrankung. Im Stadium der Gelenkentzündung mit vorwiegendem Befall der Gelenkschleimhaut, ist eine arthroskopisches Operation mit Entfernung der Gelenkschleimhaut (Synovia) und des entzündeten Schleimbeutels das Verfahren der Wahl. Schreitet die Erkrankung jedoch weiter fort und zerstört die Gelenkkörper, so sollte möglichst frühzeitig eine Prothese eingesetzt werden.
Arthroskopische Synovektomie (Entfernung der Gelenkschleimhaut)
Bei chronischen Entzündungen der Gelenke, die auf medikamentöse Behandlung (Basistherapie) nicht ansprechen, ist eine Entfernung der entzündlichen Wucherungen der Gelenkschleimhaut (=Pannus), die Knorpel, Sehnen und Knochen zerstören, angezeigt. Diese Operation wird von uns nahezu ausschließlich arthroskopisch durchgeführt, um die spätere Einsteifung zu verhindern.
Wenn die rheumatische Erkrankung trotz Basistherapie fortschreitet, entwickelt sich ebenfalls eine Zerstörung der Gelenkflächen und des Knochens sowie der umgebenden Weichteile, wie der Rotatorenmanschette, zusätzlich kommen noch die Auswirkungen der Fehlsteuerung des Immunsystems und die Nebenwirkungen der Medikamente (wie z.B. Kortison) hinzu. Als Folge der schmerzbedingten Inaktivität und Osteoporose sind im Spätstadium oft wesentlich ungünstigere Ausgangsbedingungen für einen erfolgreichen Gelenkersatz als bei der primären Arthrose vorhanden. Dennoch entspricht die Auswahl der Implantate ähnlichen Prinzipien wie bei der primären Arthrose, der Rotatorendefektarthropathie oder Oberarmkopfnekrose
Endoprothesen (künstlicher Gelenkersatz)
Endoprothesen (künstlicher Gelenkersatz)
In der Klinik für Schulterchirurgie werden pro Jahr ca. 200 Schulterprothesen implantiert. Davon sind ca. 5 ein Oberflächenersatz (Kappenprothesen), 50 anatomische Totalendoprothesen (hiervon 45 Kalottenersatz und 5 Schaftprothesen) und etwa 100 inverse Endoprothesen. Revisionen und Wechseloperationen machen derzeit mehr als die Hälfte aus.
Verschiedenste Schultergelenkserkrankungen können den Einbau eines künstlichen Schultergelenkes erforderlich machen. Der Anlass für solch einen Eingriff sind neben den sichtbaren Veränderungen des Gelenkes im Röntgenbild in erster Linie der starke Ruhe- und Belastungsschmerz, der zu einer mehr oder weniger regelmäßigen Einnahme von Schmerz-Medikamenten führt.
Bei der schmerzhaften Zerstörung des Schultergelenkes durch Arthrose (Gelenkverschleiß), rheumatoide Arthritis (rheumatische Gelenkentzündung, ungünstig ausgeheiltem Oberarmkopfbruch oder Humeruskopfnekrose (Absterben des Oberarmkopfes), ist es heute mit gutem Erfolg möglich, die Gelenkflächen durch eine sog. Gleitpaarung aus Metall und Polyethylen (Kunststoff) zu ersetzten.
Rotatoren-Defektarthropathie
Rotatoren-Defektarthropathie
Bei etwa 4% der Patienten mit irreparablen massiven Rotatorenmanschetten-Defekten (mindestens 2 gerissene Sehnen) entwickelt sich eine Arthrose des Schultergelenkes. Hier verlagert sich der Oberarmkopf nach oben, verliert seine "Zentrierung" in der Gelenkpfanne und gerät in einen chronischen mechanischen Konflikt mit dem Schulterdach. Zusätzlich entwickelt sich dadurch eine Verkürzung und Schwächung des Deltamuskels, was sich ungünstig auf die aktive Funktion der Schulter, insbesondere die Armhebung auswirkt.
Wenn die Patienten außer Schmerz und Steife auch einen Verlust der aktiven Armhebung aufweisen, kann das Gelenk durch ein „inverses“ (=hinsichtlich der Anatomie „umgedrehtes“) ProthesenSystem (Prothese nach Grammont) ersetzt werden. Hierbei wird eine "Halbkugel" aus Metall (=Glenosphere) mittels einer Basisplatte auf die ursprüngliche Pfanne aufgeschraubt und eine konkav geformte Humeruskomponente im Oberarmknochen mit einem Stiel fixiert. Der Drehpunkt des Gelenkes wird dadurch wieder nach unten verlagert. Durch die verbesserte Vorspannung des Deltamuskels wird die Funktion meist deutlich verbessert.
Bei etwa 4% der Patienten mit irreparablen massiven Rotatorenmanschetten-Defekten (mindestens 2 gerissene Sehnen) entwickelt sich eine Arthrose des Schultergelenkes. Hier verlagert sich der Oberarmkopf nach oben, verliert seine "Zentrierung" in der Gelenkpfanne und gerät in einen chronischen mechanischen Konflikt mit dem Schulterdach. Zusätzlich entwickelt sich dadurch eine Verkürzung und Schwächung des Deltamuskels, was sich ungünstig auf die aktive Funktion der Schulter, insbesondere die Armhebung auswirkt.
Wenn die Patienten außer Schmerz und Steife auch einen Verlust der aktiven Armhebung aufweisen, kann das Gelenk durch ein „inverses“ (=hinsichtlich der Anatomie „umgedrehtes“) ProthesenSystem (Prothese nach Grammont) ersetzt werden. Hierbei wird eine "Halbkugel" aus Metall (=Glenosphere) mittels einer Basisplatte auf die ursprüngliche Pfanne aufgeschraubt und eine konkav geformte Humeruskomponente im Oberarmknochen mit einem Stiel fixiert. Der Drehpunkt des Gelenkes wird dadurch wieder nach unten verlagert. Durch die verbesserte Vorspannung des Deltamuskels wird die Funktion meist deutlich verbessert.
Es musste daher eine inverse Schulter-Spezialendoprothese, d.h. mit einer „umgedrehten Anatomie“ verwendet werden, die dazu geeignet ist, die fehlende Rotatorenmanschette zu ersetzen. Der fehlende Knochen an der Pfanne wurde mit einem körpereigenen Transplantat (Knochenblock aus dem entfernten Oberarmkopf) ersetzt.
Behandlungsziel:
Ziel des Gelenkersatzes ist die Verminderung der Schmerzen und eine Verbesserung der aktiven Beweglichkeit. Die postoperative Funktion der Schulter ist jedoch abhängig vom Zustand der das Gelenk führenden Weichteile (Muskulatur, Sehnen, Gelenkkapsel). Hat über einen langen Zeitraum bereits eine Bewegungseinschränkung bestanden, verkürzen sich die Sehnen sowie die Gelenkkapsel, so dass trotz Schultergelenkersatz keine vollständig freie Schulterbewegung erzielt werden kann. Daher ist es wichtig den richtigen Zeitpunkt der Operation abzupassen: Man sollte den Gelenkersatz nicht zu lange hinauszögern - aber auch nicht zu früh eine Prothese implantieren. Leider wird oft so lange gewartet, bis sich die Pfanne hochgradig abgerieben hat und die Muskulatur weitgehend abgebaut ist.
Nachbehandlung:
Die ersten beiden postoperativen Tage wird das Schultergelenk in einem Schlauchverband ruhig gestellt. Anschließend wird für 3 Wochen ein Abduktionskissen angelegt. Am ersten Tag nach der Operation beginnt die frühfunktionelle physiotherapeutische Behandlung, wobei das Schultergelenk die ersten 6 Wochen noch nicht aktiv bewegt werden darf. Danach wird nach den individuellen Gegebenheiten die freie Beweglichkeit unter zunehmender Belastung trainiert.
Wir empfehlen unseren Patienten eine Rehabilitation zu Beginn der aktiven Phase ca. 4-6 Wochen nach der Operation in einer von uns ausgewählten Rehabilitations-Klinik, so dass eine verlässliche Nachbehandlung für weitere 3-4 Wochen garantiert ist.
Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit erstreckt sich je nach Beruf auf mindestens 6 Wochen. Nach Schulterprothesenimplantation sollten Überkopfsportarten vermieden werden.
Schulterprothesenwechsel
Schulterprothesenwechsel
Gelockerte oder luxierte Schulterprothesen können, ebenso wie am Hüft- und Kniegelenk, auch an der Schulter gewechselt werden. Auch diese Eingriffe werden in der Klinik für Schulterchirurgie in großer Zahl durchgeführt.
Als Ursache für diese Revisionen haben wir bei den uns zugewiesenen Patienten häufig unbefriedigende Ergebnisse nach Versorgung komplizierter, gelenknaher Brüchen des Oberarmkopfes gefunden. Die vorgehende Behandlung endete meistens wegen der fehlenden Anheilung des gelenknahen Knochens mit einem Verlust der Rotatorenmanschette, was Schmerzen und einen erheblichen Funktionsverlust zur Folge hatte.