
Behandlung von Vorhofflimmern
Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung und tritt bei 1% aller Menschen, vorwiegend im mittleren und höheren Alter auf. Während es bei manchen Menschen vollkommen ohne Symptome auftritt, leiden andere stark unter Herzrasen und-stolpern, Leistungsschwäche, Schweißausbrüchen oder Schwindel. Vorhofflimmern ist daneben für 25% aller Schlaganfälle verantwortlich.
Behandlungsformen bei Vorhofflimmern
Behandlungsformen bei Vorhofflimmern
Therapieoptionen sind die einfache Begrenzung der Herzfrequenz mittels Medikamenten (Frequenzkontrolle), die Wiederherstellung und Stabilisierung des normalen Sinusrhythmus durch elektrische Kardioversion (Elektroschock in Kurznarkose) und/oder antiarrhythmische Medikamente sowie die Katheterverödung zum Erhalt des Sinusrhythmus (Rhythmuskontrolle). In seltenen Fällen, wenn ein Erhalt des Sinusrhythmus nicht mehr möglich erscheint, wegen Herzschwäche aber eine Absenkung der Herzfrequenz erforderlich ist, kann auch ein Herzschrittmacher implantiert und anschließend die elektrische Leitung zwischen Vorhof und Kammer verödet werden.
Katheterverödung bei Vorhofflimmern
Katheterverödung bei Vorhofflimmern
Die Katheterverödung ist die effektivste Methode den Sinusrhythmus zu erhalten. Basis jeder Verödung bei Vorhofflimmern ist die elektrische Isolation der Lungenvenenöffnungen im linken Vorhof. Zarte Herzmuskelfasern, die in die Lungenvenen ziehen können Störimpulse bilden die das Vorhofflimmern auslösen. Die Lungenvenenisolation hilft diese Ursache zu unterbinden.
Je nach Dauer und Ausprägung des Vorhofflimmerns sowie ggf. vorangehenden Eingriffen wählen wir unterschiedliche Verfahren wie Radiofrequenzverödung unter Zuhilfenahme eines 3D Mappingsystems, Cryoballonisolation der Lungenvenen oder Pulsed Field Ablation. Bei Prozeduren mit dem 3D Mappingsystem können auch zusätzliche Ursachen des Vorhofflimmerns oder andere Herzrhythmusstörungen mit behandelt werden.
Auch für komplexe Fälle sind wir mit den Möglichkeiten des hochauflösenden Mappings und Anpressdruckkathetern gut aufgestellt. Neuerungen können wir aufgrund des großen Prozedurvolumens in unserem Haus jeweils frühzeitig implementieren. Für besonders standardisierte qualitätssichernde Maßnahmen bei der Behandlung von Vorhofflimmern wurden wir durch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DKG) als eines der ersten Vorhofflimmer-Zentren zertifiziert.




Ablauf Katheterverödung bei Vorhofflimmern
Ablauf Katheterverödung bei Vorhofflimmern
Für die Bestätigung der Ablationsnotwendigkeit, Aufklärung und vorbereitende Untersuchungen wie zum Beispiel Echokardiographie planen wir mit Ihnen einen prästationären Behandlungstag. Am Nachmittag können Sie die Klinik wieder verlassen. Häufig ist der Eingriff am Folgetag geplant. Dann besteht die Möglichkeit in unserem Patientenhotel zu übernachten.
Die Prozedur erfolgt in einer tiefen Sedierung. Das bedeutet, Sie schlafen während der Untersuchung, atmen aber noch selbständig. In der Regel gehen wir über die rechte Leistenvene vor. Der Eingriff dauert zwischen 45 min und 3 Stunden. Nach der Verödung ist ein stationärer Aufenthalt für 1 bis 2 Tage erforderlich. In den ersten 2 bis 3 Monaten auftretende erneute Arrhythmien können im Rahmen des Abheilungsprozesses nach Ablation noch auftreten. Wenn sie nicht spontan enden, wird eine Wiedervorstellung empfohlen zur Kardioversion. Langfristig liegen die Erfolgsraten je nach Art des Vorhofflimmerns und zugrundeliegender Herzerkrankung bei 65-80%. Akute Beschwerden in den Wochen nach dem Eingriff wie Schmerzen oder Schwellungen im Bereich der Leistenpunktionsstelle, Fieber oder neurologische Funktionsausfälle sollten Sie zur unmittelbaren Kontaktaufnahme mit unserer Klinik veranlassen.
Um für Sie eine optimale Nachbehandlung zu gewährleisten und uns eine Qualitätskontrolle zu ermöglichen, empfehlen wir Ihnen nach 3 und 12 Monaten 2 bis 3 LZ-EKGs durchführen zu lassen und planen mit Ihnen einen Follow up Termin zur nochmaligen Beratung. Wir überwachen die Ergebnisse unserer Eingriffe regelmäßig, um Ihnen und nachfolgenden Patienten optimale Qualität bieten zu können.