WENIG AUFWAND,
große Wirkung
Oberärztin Dr. Karin Nentwich ist Fachärztin für Innere Medizin, Kardiologie und Sportmedizin. Sie bietet am RHÖN-KLINIKUM sportmedizinische Vorsorgeuntersuchungen an. Was sie dabei macht, erklärt sie im Interview.
Dr. med. Karin Nentwich
Dr. Nentwich, warum sollten wir alle mehr Sport treiben? Weil er uns guttut. Sport löst viele positive Effekte aus, nicht nur therapeutisch, sondern auch präventiv angewendet. So kann ausreichend Bewegung das Risiko schwerer Erkrankungen, etwa eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls, senken. Wer Sport macht, nimmt ab und kann beispielsweise auch Osteoporose verhindern. Sport stimmt optimistisch, gibt ein besseres Körpergefühl und steigert das Selbstwertgefühl. Wie viel Sport ist nötig, um fit zu bleiben? Weniger, als manch einer befürchtet. Laut allgemeinen Empfehlungen spürt man schon positive Auswirkungen, wenn man sich dreimal pro Woche 30 Minuten lang aktiv bewegt. Ich selbst habe bei meinen Patienten die Erfahrung gemacht, dass noch weniger ausreicht, um sich fitter und gesünder zu fühlen. Und wer einmal damit angefangen hat, wird bald mehr machen, weil Sport Spaß machen kann. Und je mehr Sport, desto mehr positive Wirkung auf den Körper. Treiben Sie selbst regelmäßig Sport? a, ich bin privat sportlich. Unter anderem spiele ich regelmäßig Tennis und betreibe Antiaging beim Triathlon. Dadurch weiß ich – neben meiner fachlichen Expertise – auch sehr genau, worauf ich Wert legen muss in der Sportmedizin und finde schnell einen Draht zu meinen Patienten. Sie bieten ambulante Präventionsmedizin für Sportler an. Was darf man darunter verstehen? Unser Angebot richtet sich sowohl an Profi- als auch an Freizeitsportler. Wir führen Check-ups durch, machen Fett-, Wasser- oder Muskel-Tests, erstellen EKG oder prüfen die Lungenfunktion. Darüber hinaus berate ich aber auch Menschen, die sportlich aktiver sein sollten, weil sie ein Leiden haben oder um weiteres Leid zu verhindern. Dies betrifft grundlegende Fragen wie die Auswahl der richtigen Sportart, orthopädische Hilfsmittel oder korrekte Bewegungsabläufe. Wird Ihr ambulantes Angebot von den Menschen angenommen? Ja, in der Tat bemerke ich eine starke Zunahme von Patientenanfragen. Insgesamt machen sich die Menschen mehr Gedanken um ihre Gesundheit und das kann ich als Sportmedizinerin nur begrüßen.