„Ich finde schon, dass Pflegeberufen Wertschätzung durch Politik und Gesellschaft fehlt. Das Berufsbild wird oft auf einfache Tätigkeiten wie Körperpflege reduziert. Viele denken auch, dass wir nur die Anweisungen der Ärzte befolgen. Die Realität ist – zumindest bei uns in der Notaufnahme – ganz anders. Die Arbeit lebt von einer Zusammenarbeit der verschiedenen Berufsgruppen auf Augenhöhe. Jeder weiß, dass alle an einem Strang ziehen müssen, um dem Patienten gerecht zu werden. Denn wir werden ständig vor neue Herausforderungen gestellt, müssen Entscheidungen treffen und unsere Kompetenzen auch in Stresssituationen abrufen können. Das funktioniert hier sehr gut. Wir Pflegekräfte sind sehr gut ausgebildet und müssen uns ständig weiterbilden, da auch die Medizin sich ständig verändert. Ich zum Beispiel habe die Fachweiterbildung für Anästhesie und Intensivmedizin, einen Fernlehrgang für Notaufnahmen-Management und den Praxisanleiter gemacht. Aktuell mache ich die Fachweiterbildung für Notfallpflege. Vielen ist gar nicht bewusst, wie wichtig Fort- und Weiterbildung in der Pflege ist. Grundsätzlich finde ich, dass jeder Mensch auf seinen Beruf stolz sein sollte – egal ob Arzt, Pfleger oder Reinigungskraft. Denn jeder trägt mit seiner Tätigkeit etwas Wichtiges bei."