Wie

GEHT ES JETZT WEITER?

Ein Unfall, eine akute Erkrankung oder ein sich verschlimmerndes chronisches Leiden können den Alltag ganz schön durcheinanderwirbeln. Termine müssen abgesagt, Verpflichtungen an andere übertragen werden. Im besten Fall geht es nach dem Klinikaufenthalt zwar wie gewohnt weiter, manchmal ist aber zunächst eine Reha nötig oder man kann aufgrund von Pflegebedürftigkeit nicht direkt nach Hause zurückkehren. Was dann? Antworten auf diese Frage zu finden, dabei helfen Marion Gottwalt, Roswitha Benkert und ihre Kolleginnen vom Sozialdienst des RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt mit einem geregelten Entlassmanagement.


Erst kürzlich bat eine Seniorin, die derzeit nach einem Schlaganfall am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt therapiert wird, Gottwalt um Rat, weil sie nicht wusste, wie es nach dem Klinikaufenthalt weitergehen könnte. „Eine Woche wurde sie in der Akutklinik behandelt, jetzt soll sie auf Reha gehen“, erzählt Gottwalt, die insbesondere neurologisch erkrankte Patienten betreut und berät. Das große Problem: Der Ehemann der Patientin ist pflegebedürftig. Während des Klinikaufenthalts kümmerten sich die Söhne um ihn, doch nun müssen sie wieder zur Arbeit. Nach einem ausführlichen Gespräch kamen Gottwalt und die Patientin zu dem Schluss, dass es für ihren Ehemann das Beste wäre, in eine Kurzzeitpflege zu gehen. „Ich habe ihr erläutert, was das genau ist, wie die Kurzzeitpflege sie entlastet, welche Kosten entstehen und war bei der Pflegeplatzsuche behilflich.“


Das Entlassmanagement will vermeiden, dass Patienten nach der Klinik in ein „Versorgungsloch“ fallen. „Es soll nahtlos weitergehen“, sagt auch Benkert. Die Sozialdienst-Mitarbeiterin betreut gerade den Fall einer 82-jährigen Seniorin, die gestürzt war und sich den Oberschenkelhals gebrochen hatte: „Sie lebt allein, es gibt keine Angehörigen in der Nähe.“ Benkert besprach mit der Patientin, wie sie die Zeit zwischen Klinik und Reha überbrücken könnte. Kurzzeitpflege kam aus finanziellen Gründen nicht in Frage: „Ihre Rente hätte den Eigenanteil nicht gedeckt.“ Gemeinsam konnten sie jedoch eine Lösung finden und dafür sorgen, dass die Patientin durch eine Sozialstation sowie „Essen auf Rädern“ zu Hause unterstützt wird.


Nicht immer ändert sich mit einem Schlag das ganze Leben. Manchmal reichen auch bestimmte Hilfsmittel aus, um den Alltag nach dem Aufenthalt in der Klinik zu Hause alleine bewältigen zu können. Am Campus Bad Neustadt liegen mit TransCare und Traub im Zentrum für ambulante Medizin (ZaM) gleich zwei Sanitätshäuser in direkter Nachbarschaft zu den Kliniken. Sie helfen beispielsweise weiter, wenn ein Patient eine spezielle Ernährungstherapie benötigt oder wenn besondere Verbände zur Wundversorgung notwendig sind. Zum Angebot zählt außerdem die Versorgung mit Rollstühlen, Pflegebetten und ähnlichem ebenso wie beispielsweise mit Blutzuckermessgeräten, Teststreifen oder Lanzetten für Diabetiker. Dafür, dass alle notwendigen Hilfsmittel termingerecht und zuverlässig zur Verfügung stehen, wenn ein Patient den Campus verlässt, sorgt eine enge Abstimmung der Kliniken mit den Sanitätshäusern.