Martina
Huth

Ehrenamtliche Klinikseelsorgerin

am RHÖN-KLINIKUM

Campus Bad Neustadt

Da sein

& ZUHÖREN

Jede Woche macht sich Martina Huth (60) auf den Weg zum RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt. Im Rahmen der ehrenamtlichen Klinikseelsorge besucht sie Patienten, spricht mit ihnen, hört zu, ist da.


Klinikseelsorge: Bei einigen Patienten ruft dieses Wort erst einmal Abwehr hervor, weil sie erwarten, dass hier nur über Kirche, Glauben und Gott gesprochen wird, man fromm sein muss oder ähnliches. „Diese Vorstellung entspricht nicht der Realität“, stellt Martina Huth klar. Bereits seit mehr als 20 Jahren besucht sie regelmäßig neurologisch erkrankte Patienten am Campus Bad Neustadt. „Es geht bei meinen Besuchen erst einmal nicht um Glaubensfragen. Vielmehr möchte ich für den Patienten da sein, ihm zuhören, wenn er reden möchte. Krankheit und Klinikaufenthalt sind sehr belastend, da kann es guttun, einfach darüber zu sprechen. Oft eröffnen sich im Gespräch dann neue Sichtweisen. Oder wir führen nur ein lockeres Gespräch mit einem lachenden Auge – auch das bringt Erleichterung und Abstand von dem, was gerade bedrückt.“ Es kann bei den Gesprächen also durchaus um Religion und Glaube gehen – muss es aber nicht.


Die Motivation für den ehrenamtlichen Besuchsdienst schöpft Huth aus ihrem Glauben. Sich mit dem Leiden auseinanderzusetzen und Menschen, die sich in einer schwierigen Situation befinden, zu begleiten, ist ihr wichtig.


„ Die Besuche sind auch für mich eine Bereicherung. Ich lerne viel über mich selbst, das Leben und unser Miteinander.“

Trotz mancher bedrückenden Situation bekommt sie viel von den Patienten zurück. Sie freut sich über jedes „Danke“, Lächeln oder Aufblühen der Betroffenen.


„Es gibt natürlich auch Situationen, Gespräche, die länger in mir nachklingen, weil sie sehr in die Tiefe gehen oder emotional anrühren“, sagt Huth. „Solche Momente sind kostbar. Ich bin aber froh zu wissen, dass ich mich jederzeit an die Hauptamtlichen wenden kann, wenn es zu belastend wird.“ Wie alle ehrenamtlichen Besucher hält Huth stets engen Kontakt zu den hauptamtlichen Klinikseelsorgern. Sie koordinieren nicht nur und bilden ehrenamtliche Unterstützer in der Gesprächsführung aus, sondern sind auch da, um über besondere Schicksale zu sprechen und sich bei der Verarbeitung solcher Erlebnisse zu unterstützen.

Personen, die sich für eine ehrenamtliche Arbeit in der Klinikseelsorge interessieren, sind herzlich eingeladen, sich auf einem Einführungsabend über die genauen Einsatz- und Tätigkeitsbereiche zu informieren. Jochen Barth und Sylvia Tengler stehen Ihnen für Fragen gern zur Verfügung:

Tel. 09771  66 85691